Focusing Sommerwoche auf dem Achberg

Teil 1 - Auftaktseminar

Donnerstag, 08.08. bis Samstag, 10.08.2024
(Beginn am Donnerstag um 18 Uhr mit dem Abendessen / Ende am Samstag um 13 Uhr mit dem Mittagessen)

Umweltzentriertes Erleben – ein Beitrag zum Klimawandel?

In einer aus den Fugen geratenen Welt möchte ich psychisch stabil und handelnd wirksam bleiben: für Mitlebewesen, für die Umwelt, für eine Zukunft. Manchmal scheint dies unmöglich. Die generellen Auswirkungen der Klimakrise können wir individuell bedingt beeinflussen. Sie hinterlassen jedoch in der persönlichen Betroffenheit oft Angst, Wut, Verzweiflung, Trauer, Ohnmacht.

Klimagefühle bleiben in der täglichen Geschäftigkeit eher unbeachtet. Auf dem schönen Achberg wenden wir uns den im August 2024 akut wahrnehmbaren unterschiedlichsten Klimagefühlen zu; sie führen hin zu lebenswichtigen Quellen wie Verbundenheit, Zuversicht, Liebe, Dankbarkeit, aktiver Wirksamkeit. Wir stärken und bewahren eine klimafreundliche Lebenskraft, Lebensfreude. Das geht besser miteinander. In der Wiederverbindung mit der Natur. Im Wissen, was wir tun.

Die Übungen zum umweltzentrierten Erleben basieren auf Focusing, Traumzeiten und TAE. Wir arbeiten so oft als möglich draußen.

Vorwissen seitens der Teilnehmer:innen ist nicht erforderlich.

Unsere Gastreferentin:

Teresa Dawson, zertifizierende Koordinatorin TIFI. Langjährige Zusammenarbeit mit Gene Gendlin. Mit Focusing engagiert bei IPU Schweiz, Psychologists for Future, im Kollektiv Burnoutprävention ‘aktiv sein und bleiben’, in den Formaten ‘KlimaGespräche’ und ‘Living with the climate crisis’ nach Rosemary Randall und Andy Brown.Nach Jahren der Lehrtätigkeit im In- und Ausland für Focusing-Ausbildungen (inkl. Focusing-Wochen Achberg), Träume und TAE legte ich angesichts der Klimakrise und deren physische und psychischen Folgen für uns Menschen den Schwerpunkt meiner Focusingtätigkeit auf ein umweltzentriertes Erleben.; www.teresadawson.ch

Teil 2 - Parallel laufende Workshops

Focusing I - Einführungs- und Grundlagenseminar

mit Lothar Kammer und Christiane Henkel

Focusing ist ein Zugang zu unserem noch nicht gewussten inneren Erleben. Die meisten Menschen kennen körperlich vage und unscharfe Empfindungen. Sie begleiten unser Erleben bei persönlich wichtigen Fragen und Problemen aber auch in alltäglichen Situationen. Im Focusing wenden wir uns dieser inneren Welt - für die wir noch keine Worte haben - in achtsamer und interessierter Weise zu. Indem wir den körperlich gespürten Ahnungen folgen, beginnt ein Verstehensprozess, der über das Gedachte und auch über die schon bekannten Gefühle hinausgeht. Wir finden neue stimmigere Perspektiven und eine besse- re Verbindung zu uns selbst; die eigenen Freiheitsgrade werden erhöht.

Das Grundlagenseminar ist für alle Interessierten offen, die Focusing kennen lernen oder frühere Erfahrungen auffrischen möchten – gleich ob persönlich oder beruflich motiviert. Ausgehend von eigenen kleinen Themen können Sie die Wirkweise des Focusing in sich erfahren. Im Zweiersetting können erste Schritte im Focusingbegleiten erkundet werden und kleine erlebensbezogene Theorieeinheiten schaffen zu- sätzlich ein grundlegendes Verständnis des Prozessgeschehens.

Voraussetzungen: Neugier

Focusing IV - Integrations-Seminar

mit Antje Sommer-Schlögl und Angelika Pikulik

Das abschließende Integrations-Seminar verhilft dazu, Vertrauen in den eigenen Begleitstil zu gewinnen. Dazu bietet das Seminar viel Erprobungsraum in der Begleiterrolle, so dass einerseits die Wirksamkeit der eigenen Focusinghaltung fühlbar wird und zudem eine wohlwollende Auseinandersetzung mit den dabei aufkommenden Unsicherheiten Platz findet. Auch das dabei häufig angestoßene Bewertungsthema wird aufgegriffen und kann - wie auch andere Themen in den eigenen Focusing-Prozessen vertieft werden. Durch mehrere aufeinander folgende Focusing-Prozesse mit derselben Person und in verschiedenen Formen der Supervision wird auch die Dynamik von Prozessfolgen zum Thema. Daneben werden wir strukturgebundene Anteile der Begleiter:innen / Focussierenden und musterhafte Wiederholungen in den Prozessen aufspüren, reflektieren und diese theo- retisch verständlich machen. Ausblickend befassen wir uns mit der Bedeutung und den Möglichkeiten von Focusing für die persönliche Arbeits- und Lebenswelt.

Voraussetzungen: Nachweis der Teilnahme an Focusing I, II und III

Themenworkshop: Es gibt keinen Stellvertreter für das eigene Leben

mit Silvia Boorsma

Veränderungen, Herausforderungen, Überraschendes: Immer wieder sind wir gefragt, inne zu halten, Orientierung zu finden, authentisch zu werden. Schenken wir dem Aufmerksamkeit, was wir lieben, was uns berührt, was uns wirklich etwas bedeutet, dann bringt uns das näher an die Landkarte des eigenen Lebensweges, an unser persönliches Wesen, an unsere einzigartige Präsenz. Achtsam nach innen zu lauschen ist dabei der weit kreativere Weg, als nur dem Intellekt das Feld der Entscheidungen zu überlassen. Die Begegnung mit Kunst Gestaltung macht uns wach für neue Eindrücke. Sie gibt uns auch die

Möglichkeit selber Ausdruck zu finden und damit das eigene Leben wieder deutlicher zu bewohnen. Wer sonst - außer uns selber - ist da gefragt und wartet auf Antwort.... Wir arbeiten in diesem Seminar mit Texten von interessanten Autoren, Farben, Klängen, Bewegung, Wor- ten und mit unterschiedlichen kreativen Ausdrucksmitteln.

Voraussetzungen: Focusing-Begleiterfahrung

Themenworkshop: Gruppenprozess zur Entwicklung einer umweltsensiblen Lebensgestaltung mit der Erlebensbezogenen-Concept-Coaching-Methode (ECC)

mit Regina Jürgens und Monika Lindner

Im Anschluss an das Auftaktseminar vertiefen wir das Thema „Um- weltzentriertes Erleben“ in einem Gruppenprozess, unter anderem mit den Denkbewegungen des „Thinking at the Edge“ (TAE). Komplexe Themen benötigen neue kulturelle Muster und Handlungsstrategien, die wir nur gemeinsam entwickeln können. Die Herausforderung besteht darin, dass wir dabei das Felt Sensing jedes Gruppenmitglieds einbeziehen.

Dafür bietet der Ansatz Erlebensbezogenes-Concept-Coaching (ECC) eine spezifische Herangehensweise, den Aufbau einer innovationsfreundlichen Kommunikationskultur anzuleiten, diesen immer wieder zu reflektieren, sowie die im Gruppenprozess entstandenen innovativen Ideen in Handlungsschritte zu übersetzen. Eine Gruppe als soziale Umwelt inspiriert und ermöglicht, individuelle Ideen zu entfalten, die wir alleine so nur schwer finden und ausdrücken könnten. Am Ende steht auch die Frage, wie man die verschie- denen Elemente bei der Begleitung von eigenen Gruppen oder zu anderen Themen anwenden kann.

Gendlin’s Umwelt-Begriff verdeutlicht unsere tiefe Verwobenheit mit allem Lebendigen. Mit Qigong-Übungen spüren wir diese Verbindung körperlich und nutzen sie für unsere Entwicklungsprozesse.

Voraussetzungen: keine

Themenworkshop: Focusing und Wandern

mit Hansueli Windlin und Reto Schmidli

Wandern ist eine wunderbare Art, mit sich selbst und der Landschaft in Kontakt zu sein und darin Zeit zu verbringen. Focusing lässt sich hier besonders gut einweben und kann eine Erweiterung des inneren Erlebens bringen. Zur Verbindung von Wandern und Focusing gehört auch die bewusste Verlangsamung, die wir aktiv auf allen Ebenen praktizieren werden. Falls Du noch keine Focusing-Kenntnisse hast, wird Dir das Seminar einen Einblick dazu ermöglichen.

Im achtsamen und verlangsamten Bewegen wird es möglich, dem ganz feinen Erleben in uns zu lauschen. Mit dem Zeit verbringen, was in uns da ist: Meine Gestimmtheit, mein inneres Echo auf das, wie ich mich gerade bewege und was um mich ist. Alles fließt in meine Wahrnehmung ein. So kann ich viel lernen über mich.

Und vielleicht können beim Wandern auch Themen in Bewegung kommen, die bisher feststecken.

Wir werden im Seminar die Gegend rund um den Achberg wandernd erkunden und auch mal innehalten an schönen Plätzen, mal alleine einen Streifzug durch den Wald machen oder einfach genießen und es uns gut gehen lassen.

Wir freuen uns auf Dich.

Voraussetzungen: Lust auf Bewegung und Neugier auf neue Erfahrungen. Bei körperlichen Einschränkungen bitte im Voraus Rücksprache halten. Focusing-Kenntnisse sind nicht erforderlich.

Zusätzlich: Supervisions- und Beratungsangebot

(über die gesamte Zeit vom 09. bis 14.08.2024;
zu vergeben sind insgesamt 20 Arbeitseinheiten à 50 Minuten)

mit Thomas Franke

Ich möchte mich als Berater und Begleiter in Einzelsettings für supervisorische und persönliche Anliegen jeder Art im Zusammenhang mit dem Praktizieren von Focusing an 6 Tagen (9. bis 14.8.) für insgesamt 20 Stunden zur Verfügung stellen. Ich habe selbst keine ge- stalterischen oder thematischen Vorgaben. Unsere Zusammenarbeit wird also davon leben, dass Ihr Eure Anliegen in Form von theoretischen und methodischen Fragestellungen (z.B. Aktualisierungstendenz sensu Rogers und Fortsetzungsordnung sensu Gendlin; was „ist“ Focusing? u.ä.), Fragen zur Arbeit mit („schwierigen“) Klient:innen („Fallsupervision“), zum Finden und „Genauern“ eines eigenen Focusing-„Stils“, zur Indikation für Focusing in Beratung und Psy- chotherapie oder auch von persönlichen Themen mit- und einbringt. Hier ist also kein ganzes Seminar zu buchen, sondern Ihr könnt mich stundenweise je nach Eurem Bedarf für (max. vier Arbeitseinheiten à 50 Min. p.P.) Einzelsitzungen (Fall-Supervision, Beratung, Begleitung eures Focusing-Prozesses) in Anspruch nehmen.

Pro gebuchter Arbeitseinheit sind 90 Euro zu bezahlen. Es ist also wichtig, dass Ihr bei Eurer Anmeldung die Anzahl der Stunden und

den Zeitraum angebt, innerhalb dessen Ihr auf dem Achberg für eine „Aufteilung“ verfügbar seid. Für diese Form der Setting-Organisation

können keine Frühbucher-Rabatte in Anspruch genommen werden, sollten irgendwelche individuellen Notlagen bestehen, bitte ich Euch, diese mit mir persönlich zu kommunizieren ([email protected]). Ich freue mich auf unsere Treffen.

Voraussetzungen: Ich denke, das Setting kann für Focusing-Men- schen interessant sein, die mindestens das Einführungsseminar (Fo- cusing I) absolviert haben.